Protest gegen Besuch von Karriereberatern der Bundeswehr an Erich-Bracher-Schule Kornwestheim-Pattonville

0

Am kommenden Donnerstag, 20. Oktober, wird die Bundeswehr mit Karriereberatern im Rahmen des „Infotages Studium & Beruf“ an der Erich-Bracher-Schule in Kornwestheim-Pattonville für den Soldatenberuf werben. Dagegen richtet sich der Protest der Kampagne „Schulfrei für die Bundeswehr. Lernen für den Frieden“. Aktivisten werden am selben Tag ab 9 Uhr vor der Schule Flyer an Schüler und Lehrer verteilen. Vorab wurde die Schule bereits per Post über das Engagement der Kampagne informiert. „Jährlich werden aktuell 1.500 Minderjährige als freiwillig Wehrdienstleistende und Zeitsoldaten zur Bundeswehr eingezogen und an der Waffe ausgebildet. Tendenz steigend“, so Roland Blach, Landesgeschäftsführer der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Baden-Württemberg. Deutschland hat sich durch Unterzeichnung der UN-Kinderrechtskonvention und seiner Zusatzprotokolle zu einem weit reichenden Schutz Minderjähriger verpflichtet.

Nach mehreren Anhörungen forderte die Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder (Kinderkommission – Kommissionsdrucksache 18/16) am 21. September 2016 in einer Stellungnahme zum Verhältnis von Militär und Jugend in Deutschland die vollständige Umsetzung der Empfehlungen des UN Ausschusses für die Rechte des Kindes aus dem Jahr 2014. Dazu gehören u.a. „die Anhebung des Mindestalters für den Dienstbeginn von Soldat_innen auf 18 Jahre, ein Verbot von Werbung für die Bundeswehr, die an Minderjährige gerichtet ist und ein Verbot von Werbung der Bundeswehr mit Kindern.“ Im Frühjahr 2016 wurden dazu etliche Experten befragt.

Zum Internationalen Tag gegen Kindersoldaten, dem Red Hand Day, am 12. Februar 2016, wurde daher eine bundesweiten Postkartenaktion und eine online-Petition an die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen durch die DFG-VK, dem Deutschen Bündnis Kindersoldaten, terre des hommes, der Kindernothife und dem Weißen Friedensband gestartet, die bereits von etlichen Tausend Menschen unterstützt wird.

Die Kampagne „Schulfrei für die Bundeswehr. Lernen für den Frieden“ fordert ferner von der Landesregierung die sofortige Kündigung der Kooperationsvereinbarung des Landes mit der Bundeswehr, die Durchsetzung des Verbots von Bundeswehrwerbeveranstaltungen an und mit Schulen (z. B. Karrieretrucks, Bildungsmessen, Tage der Schulen bei der Bundeswehr) und mindestens eine Verdoppelung des Etats für Friedensbildung.

 

Beitrag teilen

Comments are closed.